Info
Diese Zusammenstellung wurde mit dem Erscheinen des „Jahrbuchs der Europäischen Integration 2015“ hrsg. von Werner Weidenfeld und Wolfgang Wessels (Nomos) aktualisiert.
Europa im Internet
1 Überblicksinformationen zur Europäischen Union
2 Die EG/EU-Organe und -Einrichtungen
3 Weitere Organisationen in Europa
4 Regierungsstellen auf nationaler und regionaler Ebene
5 Politikbereiche
6 Institutionelle Reform der EU
7 Gesetzgebung, Rechtssprechung und Dokumente
8 Offizielle Serviceangebote und Materialien
9 Virtuelle Bibliotheken und Archive
10 Audiovisuelle Angebote
11 Lehre und Lehrangebote mit EU-Bezug
12 Forschungszentren mit Bezug zu EU-Politiken
13 Wissenschaftliche Online-Angebote
14 Portale und Web2.0-Angebote mit Beteiligungsmöglichkeiten
15 Deutsche europapolitische Organisationen
Das inhaltliche Angebot des Internets zur europäischen Integration vermehrt und verändert sich kontinuierlich. Die Qualität der bereitgestellten Informationen zu beurteilen wird damit nicht einfacher. Entscheidendes Kriterium für die Aufnahme einer Webseite im vorliegenden Wegweiser ist – insbesondere mit Blick auf Inhalte und Benutzerführung – die Qualität, der freie Zugang sowie die Aktualität des Angebots. Bei mehrsprachigen Webseiten wird entweder auf das Eingangsportal oder auf das deutschsprachige Angebot verwiesen, in allen anderen Fällen auf die englische Sprachversion. Das Portal europa.eu wurde in der Zwischenzeit wiederholt modernisiert. Doch RSS-Feeds werden weiterhin nicht systematisch angeboten. Zusätzlich zu den institutionellen Internetpräsentationen wird der Internetzugriff auf Printmedien ausgebaut. Das kommerzielle Projekt „Google-Buchsuche“ nimmt trotz europäischer Bedenken außerordentlich zu. Die Auseinandersetzungen um Urheberrechtsfragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung von Printprodukten bleiben hiervon unberührt. Die Europäische Union hat 2007 versucht, Googles Vormachtstellung mit dem Portal „Europeana“ zu begegnen. Deutschland hat sich 2010 in diesem Projekt von nur 1 Prozent der Inhalte zwischenzeitlich auf 17 Prozent gesteigert und liegt knapp hinter Frankreich, von dem mit 18 Prozent die meisten Inhalte aus den EU-Mitgliedstaaten stammen. Trotz der universalen Möglichkeiten bleibt das Internet auch ein Instrument nationaler Kulturpolitik. Europeana ist keine ernst zu nehmende Antwort der Europäischen Union auf Google. Interaktive Möglichkeiten des „Web 2.0“ nehmen auch in der Europapolitik zu. Neben Blogs, die oftmals nur Online-Selbstdarstellungen der Europapolitiker sind, werden auch Videostreams eingesetzt (vgl. EU tube der Kommission). Grenzen zeigen sich – wie im nationalen Bereich auch – in der zaghaften Akzeptanz der politischen Angebote. Ein Versuch des Europäischen Parlaments, ein Web 2.0-Internetportal für Abgeordnete aller staatlichen Ebenen in der Europäischen Union aufzubauen (MyParl.eu), ist 2008 sowohl an institutionellen Reibungen zwischen der Kommission und dem Parlament, als auch an dem offensichtlichen Misstrauen gegenüber den Möglichkeiten sozialer Netzwerke in der Politik gescheitert. Twitter-Kanäle werden vor allem von Europaabgeordneten bedient. Über ein Drittel der deutschen Abgeordneten twittert.
Das deutschsprachige Portal „Europäische Union“ der Enzyklopädie Wikipedia zeichnet sich gerade in Bezug auf die Darstellung des Vertrages von Lissabon und seiner Diskussion mit einer erstaunlichen Aktualität aus. Das Schlagwort „Vertrag von Lissabon“ verweist in den einschlägigen Suchmaschinen zuerst auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, mit großem Nutzungsaufkommen durch Multiplikatoren.
BERND HÜTTEMANN / INGO LINSENMANN (aktualisiert 2015)